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Sarmersbach und seine Geschichte

Auch wenn Sarmersbach etwas abseits von der Hauptstraße Rengen – Kelberg liegt, so ist dieser kleine Ort mit seinen rund 215 Einwohnern doch das Herzstück der sogenannten Struth (1).

Bei diesem Ort, umgeben von schützenden Wäldern und inmitten einsamer Heide, über der schrill schreiend der Bussard seine Kreise zieht,entspringt der Sarmersbach und spendet sein klares Wasser der Lieser in Nerdlen.Mit seiner reinen Luft und seiner Höhenlage von rund 460 m ü. NN bietet der Ort eine große Palette bester Erholung in noch nahezu unberührter Natur und besten Wanderwegen.  

Urkundlich erwähnt wird der Ort erst 1316. Jedoch wird seine Gründung in der Frankenzeit des 9. und 10. Jahrhunderts zu suchen sein. Doch bereits lange davor siedelten bereits Kelten und Römer auf den weitflächigen Fluren. Archäologische Funde von einem kleinen römischen Kulttempel im Distrikt „Auf den Steinen“ besitzt heute das Landesmuseum in Trier. Ganz in der Nähe von Sarmersbach führte die ehemalige Römerstraße Trier­ Köln vorbei. Ein uraltes Ablasskreuz, das sogenannte „Afelskreuz“ steht dort heute an markanter Stelle, einem historischen Prozessionspunkt – heute Ziel vieler Wanderer und auch Beter.

Sarmersbach erlebte die große deutsche Geschichte im kleinen. Als Besitz von weltlichen (Burgherren von Daun; Herren von Winneburg und von Brohl)und geistlichen Herren (Erzbistum Trier; Kloster Springiersbach) leisteten dieunfreien Bauern in der Feudalzeit Frondienste und lieferten den Zehnt ab. Dass Sarmersbach von jeher große Bedeutung in mitten der Struthdörfer besaß, zeigt auch,dass sich bereits im 14. Jahrhundert in Sarmersbach ein „Schöffenstuhl“ befand. Dort lebten also dereinst sieben gewählte Schöffen, die mit ihren anderen 49 Kollegen in Daun auf dem Kampbüchel zusammen mit dem Dauner Amtmann oder dem Erzbischof von Trier mehrmals im Jahr Gericht hielten und Recht für das Amt Daun sprachen.Der Dreißigjährige Krieg mit seiner verheerenden Pest ließ die Bewohner des Ortes zur Hälfte aussterben.

Nahezu das gesamte 17. Jahrhundert mit seinen kriegerische Auseinandersetzungen verschiedener Herrschaftshäuser brachten Not, Leid und Elend in die arme Struth. Als nach der Französischen Revolution die Eifel von den Franzosen besetzt und als Teil Frankreichs erklärt wurde, ernannte die damalige Regierung Sarmersbach zum Verwaltungssitzder gleichnamigen Bürgermeisterei Sarmersbach. Zu ihr gehörten die Gemeinden Beinhausen, Boxberg, Kradenbach, Gefell, Hörschhausen, Katzwinkel, Neichen, Nerdlen, Schönbach und Utzerath. Diese Verwaltungsorganisation übernahm auch nach 1815 das Königreich Preußen, dem Sarmersbach als Teil des Kreises Daun in dem Rheinland zugewiesen wurde. Sie blieb bis Mitte der 1920er Jahre. Seit dieser Zeit wird bis heute die ehemalige Bürgermeisterei Sarmersbach von der Bürgermeisterei (Verbandsgemeinde) Daun verwaltet.

(1) „In der Bürgermeisterei Sarmersbach zieht sich längs der Grenze des Regierungsbezirks Koblenz die Struth,ein großes, muldenförmiges und sehr unfruchtbares Plateau…..Die Bewohner der Umgegend davon werden die Struther oder Ströther genannt….Heidekraut bedeckt den größten Teil des Bodens der Struth, und nur stellenweise liegen Ackerfelderum die Dörfer herum oder Wildland in der Heide. Nur mit Mühe werden magerer Roggen,Hafer und Kartoffeln gewonnen. Der Holzwuchs ist verkrüppelt; überall kommt neben der flachen steinigen Ackerkrume Grauwacke oder Tonschiefer zu Tage,“ so schrieb ein Eifelforscher noch 1854.  Doch die früher das Landschaftsbild prägenden Heideflächen sind längstintensiver land- und forstwirtschaftlicher Nutzung gewichen.